IN-VITRO

PFLANZEN

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Die Vermehrung von Pflanzen ist ein interessantes und aufregendes Thema für jeden Gärtner im gewerblichen Gartenbau, sowie für jeden Hobbygärtner in seinem Garten, oder Wohnzimmer.

 

Man unterscheidet zwischen generativer (sexueller) Fortpflanzung mittels Samen und vegetativer (asexueller) Fortpflanzung durch Trennung von Pflanzenteilen. Diese entwickeln sich dann zu völlig neuen Pflanzen. Die neueste Methode der vegetativen Reproduktion ist die Gewebekultur in einem Pflanzenlabor.

 

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Die In-Vitro Kultur (lat. Im Glas), wie sie auch genannt wird, gibt es schon seit vielen Jahrzehnten und entwickelte sich aus Notwendigkeit heraus, bei Neuzüchtungen im Zierpflanzenbau robuste und gesunde Pflanzen zu vermehren. Hierbei werden winzige Pflanzenteilchen eine Pflanze unter sterilen Bedingungen entnommen und auf einem geeigneten Nährmedium weiterkultiviert. 

Meristeme, kopierte Baupläne 

Die häufigste Methode dieser ungeschlechtlichen Laborvermehrung erfolgt über das sogenannte Meristem-Gewebe. Meristem- oder Bildungsgewebe besitzt jede Pflanze an der Triebspitze. Dieser Gewebetyp besteht aus undifferenzierten Zellen, die den gesamten "Bauplan" einer Pflanzenart beinhaltet. Die Entnahme dieser Gewebeteilchen kann nur in einem Labor unter sterilen Bedingungen erfolgen, denn solch‘ junges Gewebe, wäre ein idealer Nährboden für alle möglichen Pilzkrankheiten, deren Erreger immer gegenwärtig sind. Die entnommenen Zellklumpen werden in speziellen Gefäßen auf einem künstlichen Nährboden gebracht und nach ca. 6-8 Wochen entwickelt sich eine Jungpflanze. 

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Ein Beitrag zum Naturschutz 

Seit über 20 Jahren gibt es diese vegetative Vermehrungsart auch bei der Produktion von Aquarienpflanzen. Ein bekanntes Beispiel ist die moderne Produktion von Cryptocorynen. Wasserkelcharten wachsen relativ langsam und lassen sich nur durch Teilung vermehren. Dies ist aber sehr unergiebig und wirtschaftlich eher schwierig.

Daher wurde diese Art früher in der Regel aus Wildbeständen "geerntet" und nach Europa versendet. Besonders viele gutwüchsige Arten stammen aus Sri Lanka und durch immer größere Nachfrage und in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Naturstandorte drastisch dezimiert.

Erst die Meristem-Vermehrung im Labor machte es möglich,

diese unkontrollierte Wildentnahme zu stoppen..

Ein weiterer Vorteil war die sichere Weitervermehrung von bestimmten Unterarten mit ihren typischen Merkmalen. Dazu muss man wissen, dass einige Arten sehr variabel sind wie z.B. bei der Cryptocoryne wendii. Am Naturstandort zeigt diese in der Aquaristik extrem beliebte Pflanze sehr unterschiedliche Wuchstypen. Dies kann sich in der Farbe oder in Habitus bemerkbar machen.

Diese Merkmale kann man bei der Meristemvermehrung immer "baugleich" weiterproduzieren. Man kann also durch fortlaufende Teilung der Zellhaufen theoretisch aus einer einzelnen Zelle eine unbegrenzte Zahl neuer Pflanzen erzielen, die alle die Eigenschaften der Mutterpflanze aufweisen und wie ein Ei dem anderen gleichen. 

 

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Viele bekannte Aquarienpflanzen-Arten werden mittlerweile auf diese Art und Weise produziert, wie z.B. Anubias, Cryptocorynen, Ceratopteris, Hemianthus, Hydrocotyle, Pogostemon und viele andere Gattungen und Arten. Prinzipiell geht eigentlich alles, aber bei einigen Pflanzen ist eine andere vegetative Vermehrungmethode interessanter und wirtschaftlicher.

Echinodorus sind dafür ein gutes Beispiel. Am Blütenstand bildet diese Gattung sogenannte Brutpflänzchen mit Wurzeln. Diese können ab einem bestimmten "Reifegrad" entnommen und getopft werden.

Dies gilt auch für echte Wasserpflanzen, die nur unter Wasser kultiviert werden können (wie Vallisnerias oder Cabomba). Für diese ist die Meristem-Kultivierung keine Option.

Die für die Meristem-Vermehrung bevorzugten Aquarienpflanzen gehören alle zu den Sumpfpflanzen. Das bedeutet, sie können sowohl unter als auch über Wasser wachsen. Bei der Kultivierung in speziellen Kulturgefäßen bilden die Pflanzen die typischen submersen (unter Wasser) Wuchseigenschaften aus. In der Gärtnerei müssen sich die Jungpflanzen aber erst wieder an das Leben über Wasser gewöhnen. Dies geschieht allerdings sehr rasch, schon nach 2-3 Wochen haben sich die "Babys" aus dem Labor an das neue Milieu gewöhnt und wachsen emers (über Wasser) weiter. 

Klone für alle 

Eine logische Weiterentwicklung ist die Vermarktung kleiner Becher für Aquarianer. Dies entstand bei Dennerle aus dem Problem, eine Pflanze zu kultivieren und zu vermarkten.

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Cryptocoryne sp. 'Flamingo' wurde im Bestand von Cryptocoryne wendtii 'Brown' gefunden. Diese auffällige rosa Pflanze wurde im Labor vermehrt und sollte wie alle anderen Cryptocorynes mehrere Monate in Töpfen emers vermehrt werden werden, bis sie die Verkaufsgröße erreicht. Leider scheiterten alle Versuche, sie über Wasser zu kultivieren, während die Pflanzen im Aquarium stetig weiter wuchsen. Aus diesem Grund hatten wir uns entschlossen, diese Rarität im In-Vitro Becher direkt aus dem Labor zu vermarkten. 

Aus diesen Anfängen heraus entwickelte Dennerle eine neue Pflanzenreihe: plantit - In-Vitro Pflanzen in Mini-Bechern. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl von Pflanzentypen wie die Bodendeckerpflanze Hemianthus callitrichoides 'Cuba' und die neuen Micranthemum tweediei 'Montecarlo', Vordergrund- und Mittelgrundpflanzen wie Rotala indica (syn. Ammannia spec.Bonsai) und Staurogyne repens, aber auch einige Raritäten wie Eichhornia diversifolia und die seltenen Cryptocoryne usteriana und Cryptocoryne x purpurea.

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Eines haben alle Pflanzen gemeinsam: Sie sind steril kultiviert, das heißt, keine Krankheits- erreger oder Schädlingsbefall, kein Algenbefall, keine Schnecken oder Schneckenlaich, sehr kompakte und stark verzweigte Pflanzen. Durch submersen Habitus entfällt die Umstellungsphase von emers auf submers im Aquarium.

Besonders gut geeignet sind die plantit! Dosen für das Aquascaping. Aufgrund der geringen Größe kann man die Pflanzen sehr gut im Hardscape zwischen Steinen und Wurzeln einpflanzen.

Etwas Geduld muss man allerdings aufbringen, da die Pflanzen doch deutlich kleiner sind als herkömmlich kultivierte Aquarienpflanzen im Topf.

Auch für Garnelenliebhaber sind die plantit! Pflanzen eine gute Möglichkeit in bereits eingefahrenen Aquarien mit Garnelenbesatz neue Pflanzen hinzuzufügen. Das notwendige, mehrtägige Wässern der Pflanzen ist hier nicht notwendig. Lediglich das gelartige Nährmedium sollte ausgewaschen werden.

In der Regel sollte das Pflanzenpolster dann nochmals in kleine Stücke zerteilt und in einigen Abständen in den Bodengrund eingepflanzt werden.

Einfach nach dem Motto - Clean it! Cut it! Plant-it!

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Magst Du In-Vitro-Pflanzen?

Dann schau dir hier das gesamte Sortiment von Dennerle plantit! an.

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