Morphologie

der Pflanzen

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Nicht nur für Botanik Geeks interessant – die Morphologie der Pflanzen oder einfacher ausgedrückt, die äußere Gestalt der Pflanzen. Die Formenvielfalt auf unserem Planeten ist ein Wunder und ein Teil davon kannst du in deinen eigenen 4 Wänden bestaunen. 

Aquarienpflanzen können sehr unterschiedlich in Form und Wachstum sein. Die vergleichende Morphologie unterteilt daher die Formenvielfalt in bestimmte Grundmuster, die dann zu einer speziellen Klassifizierung führen. 

Acht verschiedene Gruppen mit typischen Wuchsformen und Wuchsverhalten haben wir für dich beschrieben. So kannst du leicht deine „Lieblinge“ aussuchen und natürlich auch kombinieren.

Stängelpflanzen

Der Vegetationskörper einer Pflanze wird in 3 Grundorgane eingeteilt – Sprossachse, Blatt und Wurzel. Typisch für Stängelpflanzen ist die gestreckte Sprossachse mit unterschiedlichen Abständen der Blattansätze. Die Strecke von einem Blattansatz (Nodus) zum Nächsten wird als Internodium bezeichnet. Diese sind je nach Art verschieden lang und geben auch manchmal Hinweise auf den Zustand einer Pflanze. Die Blattstellung kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein wie wechselständig, gegenständig, quirlständig und vieles mehr. Dies macht die Anmutung einer Pflanze aus. Stängelpflanzen wachsen immer an der Spitze des Sprosses – dem sogenannte Vegetationskegel.

Stängelpflanzen sind meist schnellwachsend und müssen daher regelmäßig geschnitten werden. Viele Gattungen und Arten wie Hygrophila oder Alternanthera haben das Bestreben über den Wasserspiegel hinauszuwachsen. Hier bilden Sie wieder die typische Überwasserform (emers) die sich oft von der Unterwasserform (submers) unterscheidet.

Stängel Kl Web

Lese Tip: Wie Pflanzen sich von emers auf submers umstellen

 Stängelbild Limnophila Aquatica Indien Web

Rosette Kl Web

Rosettenpflanzen

Bei einer Rosettenpflanze ist die Sprossachse stark gestaucht und die Blätter sind in grundständigen Rosetten angeordnet. Die neuen Blätter erscheinen immer in Boden Nähe an der Basis der Rosette. Die Wuchsformen der Blätter sind meist einfach länglich oder elliptisch.

Echinodorus und Cryptocorynen sind typische Vertreter für eine Rosettenpflanze. Ist die Pflanze zu groß geworden erfolgt ein kompletter Rückschnitt einige Zentimeter über dem Bodengrund. Rasch bilden sich dann wieder neue Blätter aus der Mitte heraus – man spricht hier auch von den sogenannten „Herzblättern“.

Rosettenbild Cryptocoryne Ciliata Borneo Web

Ausläuferpflanzen

Es handelt sich hierbei auch meist um Rosettenpflanzen mit einer Vermehrungsstrategie über Ausläufertriebe. Diese werden in der Botanik als Stolonen bezeichnet. Sie sind entweder unterirdisch im Bodengrund wie bei den bekannten Vallisnerien, oder oberirdisch wie bei der Graspflanze Lilaeopsis.

Aus den kleinen Achselknospen der Ausläufertriebe entstehen junge Pflänzchen – der Pflanzenbestand im Aquarium wird dichter und dichter.

Die Bildung von Ausläufern ist bei Stängelpflanze eher untypisch, doch bei Hygrophila pinnatifida sehr gut zu beobachten. Direkt am Wurzelhals bilden sich kleine Ausläufertriebe um an anderer Stelle einen Platz zum Wachsen zu finden.

Ausläufer Kl Web

Lese Tip: Hygrophila pinnatifida am Naturstandort in Indien 

Ausläuferbild Vallisneria Americana Florida Web

Rhizom 2 Kl Web

Rhizompflanzen

Rhizome haben ein wurzelähnliches Aussehen, sind aber verdickte Sprossachsen. Sie dienen der vegetativen Vermehrung sowie der Speicherung von Reservestoffen wie Stärke oder Inulin. Besonders ausgeprägt ist die Rhizom Bildung bei der Gattung Anubias und Bucephalandra.

Die Dicke des Rhizoms kann manchmal bis zu 3 cm betragen und eine enorme, holzartige Festigkeit besitzen. Die Pflanzen wachsen in der Natur kriechend über Felsen, Steine und Wurzeln. Ein deutlicher Hinweis für die Kultur und Pflege im Aquarium.

Die Farnpflanzen Microsorum und Bolbitis sind ebenfalls Vertreter der Rhizompflanzen.

Rhizombild Microsorum Pteropus 'Trident' Borneo Web

Pflanzen mit Knolle

Eine Pflanzenknolle ist eine umgewandelte Sprossachse mit fleischiger und verdickter Struktur. Hier werden Reservestoffe gespeichert, um ungünstige Lebensverhältnisse zu überdauern wie z.b. Trockenheit. Meist ist die Speicherfunktion nur für eine Vegetationsperiode ausreichend – ist diese verbraucht, wird eine neue Knolle gebildet.

Aponogeton Arten und die beliebte Tigerlotus Nymphaea lotus sind die bekanntesten Pflanzen mit Knollenbildung in der Aquaristik. Die Form der Knollen sind artspezifisch von eiförmig, länglich gestreckt oder flach rundlich wie bei Aponogeton boivinianus.

Knolle Kl Web

Knollenbild Nymphaea Gardneriana Brasilien Web

Zwiebel Kl Web

Pflanzen mit Zwiebel

Auch die Zwiebel ist ein Speicherorgan zum Überdauern einer Ruhe- oder Trockenperiode. Die stark gestauchte Sprossachse ist umhüllt von fleischigen Niederblättern, den sogenannten Zwiebelschalen. Die Nährstoffe werden in der Zwiebelscheibe gesammelt – diese befindet sich am Boden der Zwiebel wo auch die Wurzeln herauswachsen.

Die Gattung Crinum besitzt die Wuchsform mit einer Zwiebel. Die Zwiebeln bei Crinum calamistratum sind eher dünn und länglich gestreckt – bei Crinum thaianum ist die Form sehr ähnlich unserer Speisezwiebeln.

Zwiebelbild Crinum Malabaricum Web

Moose

Moose sind erdgeschichtlich eine sehr alte Pflanzen Gruppe, die den Entwicklungsweg der Landpflanzen entscheidend beeinflusste. Moose bestehen aus einem Geflecht von Moosstämmchen, an denen sich viele Moosblättchen befinden. Mit wurzelähnlichen Haftorganen, den Rhizoiden, können sich Moose auf unterschiedlichen Untergründen verankern. Die Wasser- und Nährstoffaufnahme erfolgt über die gesamte Oberfläche der Moospolster.

Moose sind meist sehr filigran und feingliedrig – eine Arterkennung innerhalb einer Gattung wie bei Taxiphyllum ist eine Herausforderung für den Moosspezialisten.

Moos Kl Web

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Schwimmpflanze Kl Web

Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen sind freischwebende Pflanzen auf der Wasseroberfläche. Sie besitzen je nach Gattung und Art spezielle Schwimmorgane als optimale Anpassung. Meist ist es ein schwammiges Gewebe mit ausgeprägten Hohlräumen. Dies können z.B. die Schwimmblätter bei Salvinia Arten sein oder die verdickten, luftgefüllten Blattstiele bei Trapa natans. Limnobium Arten wiederum besitzen eine schwammige Blattunterseite.

Eine weitere Besonderheit ist der Schutz gegen Nässe mittels starker Behaarung oder Aufwölbung der Schwimmblätter, damit das Regenwasser schnell genug abfließen kann.

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Schwimmpflanzenbild Limnobium Spongia Florida Web

 

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